Leithaberg: Charakterweine vom Muschelkalk
Durch seine besondere Lage und seine mineralischen Muschelkalkböden bietet das Weinbaugebiet Leithaberg beste Voraussetzungen für charaktervolle und spannungsgeladene Weiß- und Rotweine.
Das namensgebende Leithagebirge prägt das Landschaftsbild im nördlichen Burgenland ebenso wie den Weinbau im Gebiet Leithaberg. An seinen südlichen Ausläufern fädeln sich wie an einer Kette über mehr als 30 Kilometer die bekannten Weinorte Großhöflein, Eisenstadt, St. Georgen, Schützen am Gebirge, Donnerskirchen, Purbach, Breitenbrunn, Winden und Jois auf. Sie alle profitieren vom speziellen Klima und der Bodenbeschaffenheit hier am Leithaberg die sowohl Weiß- als auch Rotweine in absoluter Spitzenqualität ermöglichen. Dem hat man hier Rechnung getragen und gleich zwei DACs für besonders regionstypische Weine geschaffen. Der Leithaberg DAC in weiß muss reinsortig oder als Cuvée aus den Sorten Pinot Blanc, Chardonnay, Neuburger oder Grüner Veltliner bestehen, der Leithaberg DAC in rot besteht zu hundert Prozent aus der Leitsorte der Region, dem Blaufränkisch. Angestrebt wird eine würzig-elegante und mineralische, vom Terroir bestimmte Wein-Charakteristik mit möglichst minimaler Holznote.
Eine natürliche Barriere
Das Leithagebirge schirmt gemeinsam mit dem Ruster Hügelland das Weinbaugebiet vor den raueren Klimaeinflüssen und kühlen Winden aus dem Westen und Norden ab. Sie bilden gleichsam eine Muschel, die sich nach Süden und Osten öffnet und das warme und milde pannonische Klima voll einfängt. Konkret bedeutet das an die 2.000 Sonnenstunden pro Jahr, geringe Niederschlagsmengen, ein frühes Frühjahr, einen trockenen, heißen Sommer und einen langen, milden Herbst. Hinzu kommt die temperaturausgleichende Wirkung des Neusiedlersees. Er ist mit seiner großen Wasseroberfläche ein riesiger Wärmespeicher – das flache Wasser erwärmt sich im Sommer rasch und gibt diese Wärme im Herbst dosiert wieder ab. Gleichzeitig bringen die Nähe zu den ausgedehnten Waldflächen am Leithagebirge und kühle Fallwinde vor allem im Herbst eine nächtliche Abkühlung, die sich positiv auf die Aromaentwicklung der Trauben auswirkt. Das erklärt auch, warum sich hier die Weißweintrauben so wohl fühlen und nicht nur würzig-mineralische sondern auch frische, fruchtige und leichtfüßige Weine hervorbringen.
Der Boden prägt den Wein
Neben dem Klima haben vor allem auch die Böden einen prägenden Einfluss auf den Charakter der Leithaberg-Weine. Das Leithagebirge ist ein vor hunderten Millionen Jahren entstandener Bergrücken, bestehend aus einem kristallinen Grundgebirge mit Gneis- und Glimmerschiefergestein, das bis zu einer Seehöhe von rund 370 Metern von einer Kalkschicht, dem sogenannten Leithakalk, bedeckt ist. Die beste Weinbauzone befindet sich – so wie in der Thermenregion bei Gumpoldskirchen oder am Wiener Nussberg – auf einem ehemaligen Küstenstreifen des Urmeers im Wiener Becken, wo Muscheln, Schalentiere und Korallen den Grundstock für die heutigen Kalksedimente gebildet haben. Vor allem in höheren Lagen findet man daneben aber auch immer wieder verwitterten Gneis und Schiefer. In Summe verleihen diese Böden den Weinen Mineralität, Spannung, Trinkfreudigkeit und eine lange Lagerfähigkeit.
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