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Weisswein

WEISSWEIN

Vielfalt mit Stil

Die Rotweine des Burgenlandes haben eine beeindruckende Karriere gemacht. Doch die Weißweine begegnen ihnen mit ihrem eigenständigen Charakter, der Reife und Finesse verbindet, auf Augenhöhe.

Eines gleich vorweg. Den burgenländischen Weißweinstil gibt es nicht. Das ist die gute Nachricht. Denn zwischen einem Pinot Blanc vom Leithakalk in Großhöflein und einem Welschriesling vom Schiefer in Rechnitz spannt sich ein so weiter Bogen, dass er jederzeit eine ganze önophile Entdeckungsreise rechtfertigt. Die Herkünfte erweisen sich bei dieser Tour als guter Leitfaden, ebenso die verschiedenen Sorten und einmal mehr stellt sich bald heraus, dass im Burgenland für jeden Geschmack der richtige Wein wächst.

Qualität und Trinkfreude

Die flächenmäßig wichtigste Rebsorte ist der Grüne Veltliner mit rund 1.070 Hektar Rebfläche. Der findet unter anderem am Leithaberg mit seinen kühlen Fallwinden vom Norden und seinen mineralischen Böden beste Bedingungen vor, vereint Kraft mit Struktur und erweist sich mit seiner Würze und seiner reifen Säure auch als überaus trinkfreudiger Wein. Dasselbe ließe sich über die Nummer zwei, den Welschriesling sagen, der auf 940 Hektar Rebfläche wächst und ein wahres Wein-Chamäleon ist. Einerseits als wichtiger Bestandteil vieler burgenländischer Süßweine, ist er mit seiner spritzigen Säure ebenso ein einfacher und unkomplizierter Begleiter zu einer guten Jause, kann aber bei entsprechend liebevoller Behandlung durchaus auch zu einem anspruchsvollen Charakterwein reifen.

Burgund im Burgenland

Eine gewichtige Rolle spielen im burgenländischen Weißwein-Kosmos die weißen Burgundersorten. Chardonnay, Weißburgunder (Pinot Blanc) und Grauer Burgunder (Pinot Gris) sind mit insgesamt etwa 1.200 Hektar weit verbreitet und finden im Burgenland geradezu idealtypische Bedingungen vor. Hohe Traubenreife ist im milden, pannonischen Klima kein Problem, kühlere Nächte geben den Weinen dennoch die nötige Struktur und eine angenehme Säure, die sie schön trinklustig hält. Zusätzliches „Geschmacks-Tuning“ bringt hier der Ausbau im Holz, wobei die Winzer:innen inzwischen mit viel Fingerspitzengefühl vorgehen, größere Holzfässer bevorzugen und mit dem Toasting ausgesprochen sparsam umgehen; alles mit dem Ziel, die Weine zu verbessern aber ihren Charakter nicht grundlegend zu verändern.

Hochburg der Süßweine

Ein nicht zu unterschätzender Player ist der Sauvignon Blanc mit rund 320 Hektar Rebfläche, der im Burgenland nicht so sehr fruchtbetont ausgebaut wird wie etwa in der Steiermark, mit seiner Würze und Mineralik aber ebenso eigenständiges Trinkvergnügen als auch Kompetenz in der Speisenbegleitung verspricht. Einen kleinen feinen Farbtupfer bringt der rare, vor allem in Rust angebaute Furmint ins Bild, der sowohl trocken als auch süß ausgebaut wird und dort häufig auf Partner wie den Bouvier, den Muskat Ottonel oder die Scheurebe (Sämling 88) trifft. Sie untermauern den Ruf des Burgenlandes als eine der wenigen Süßweinhochburgen der Welt, wo von der Spätlese über Stroh- und Eiswein bis zur Trockenbeerenauslese regelmäßig Spitzenweine gekeltert werden.