Neusiedlersee: In der Größe liegt die Kraft
Neusiedlersee ist das größte burgenländische Weinanbaugebiet und das sieht man auch: Zwischen der Parndorfer Platte und dem Neusiedlersee erstreckt sich ein wahres Rebenmeer, das bis hinunter in den südlichsten Seewinkel reicht.
Mit rund 6.000 Hektar nimmt das Weinbaugebiet Neusiedlersee mehr als die Hälfte der gesamten burgenländischen Rebfläche von 11.500 Hektar ein. Traditionell dominierten in dem früher als Seewinkel bezeichneten Gebiet die weißen Rebsorten, ehe mit dem nationalen und internationalen Trend zum Rotwein der Fokus immer stärker auf diesen gelegt wurde. Heute halten sich die Weiß- und Rotweinsorten im Weinbaugebiet Neusiedlersee ziemlich exakt die Waage. Die größte Verbreitung hat der Zweigelt mit 1.400 Hektar, es war daher nur folgerichtig, dass dieser im Jahr 2012 die Basis für die Neusiedlersee DAC war. Als solche darf der Zweigelt reinsortig oder als Reserve auch in Form einer vom Zweigelt dominierten Cuvée ausgebaut werden.
Der Platz an der Sonne
Das warme, trockene Klima mit jährlich rund 1.900 Sonnenstunden lässt die Rotweintrauben voll ausreifen, die dann kraftvolle aber zugleich milde, harmonische und vollmundige Weine bringen. Im nördlichen Teil, an den Abhängen der Parndorfer Platte, die als Wagram bezeichnet werden, dominieren Lehm- und Sandböden, im flacheren Teil Richtung See findet man verstärkt Humus und Schwarzerdeanteile. In Richtung Seewinkel wird die Landschaft vollkommen flach. Hier werden die Böden zunächst schwerer und fetter mit hohem Schwarzerdeanteil, weiter im Süden und Richtung See dann leichter, schottriger und sandiger mit höheren Salzgehalten.
Das süße Gold des Seewinkels
Eine durch die vielen Wasserflächen bedingte Besonderheit des Weinbaugebietes Neusiedlersee ist das regelmäßige Auftreten des Edelfäule-Pilzes Botrytis Cinerea. Der durchlöchert die Beerenhäute der Trauben, wodurch Wasser verdunstet und die relative Zuckergradation in der Traube stark ansteigt. Aus diesen Trauben keltert man dann die edelsüßen Hochprädikatsweine wie Beeren- oder Trockenbeerenauslesen, die nur in wenigen Regionen der Welt in dieser Regelmäßigkeit und Qualität produziert werden können, wie hier. Durch sie wurde das Gebiet und das Burgenland auch international bekannt und sie wurden durch eine Novelle zum Weingsetz ebenfalls in den DAC-Status gehoben: Spätlese- und Auslese-Weine dürfen somit als Neusiedlersee DAC, Beerenauslesen und Trockenbeerenauslesen als Neusiedlersee DAC Reserve firmieren.
Schauen, sporteln und genießen
Es sind aber nicht nur die Weine allein, die das Ostufer des Neusiedlersees zu einem attraktiven Ziel für zahlreiche Besucher machen. Das Naturschutzgebiet „Lange Lacke“ stellt ein einzigartiges Vogelparadies dar und der Neusiedlersee lockt dort, wo er zugänglich ist, vor allem Surfer und Segler an seine Ufer. Schließlich sorgt eine vielfältige Gastronomie vom Heurigen bis zum Spitzenlokal, die auf zahlreiche regionale Produkte wie Mangalitza-Schwein, Graurind oder Seewinkel-Spargel zurückgreifen kann, dafür, dass die Gaumenfreuden ebenfalls nicht zu kurz kommen.
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