Eisenberg: Das pure Terroir
Die Weinbauregion Eisenberg ist ein kleines Juwel im Südburgenland, dessen Blaufränkische und Welschrieslinge eine weithin wirksame Strahlkraft haben.
Der Eisenberg ist sicher nach wie vor das urtümlichste Weinbaugebiet des Burgenlandes, das sich trotz einer sanften, wein- und genusstouristischen Entwicklung viel von seiner Authentizität bewahrt hat. Die markantesten Weine sind die Blaufränkischen vom Eisenberg und aus Deutsch-Schützen mit ihren unverwechselbaren, mineralischen Bodentönen, die würzig-animierenden Welschrieslinge von Rechnitz und der legendäre Uhudler, ein Wein von Direktträger-Reben, der vor allem im südlichsten Teil beheimatet ist. Die Region verfügt über zwei DAC’s, die den regionstypischen Leitsorten Rechnung tragen: Der Blaufränkisch als rote Eisenberg DAC und der Welschriesling als weiße Eisenberg DAC, jeweils mit der Untergliederung in die drei Kategorien Gebietswein, Ortswein und, an der Spitzen der Herkunftspyramide der Riedenwein.
Mit einzigartigem Charakter
Neben dem pannonisch-warmen Klima und der gegen Westen und teilweise auch Norden durch Höhenzüge geschützten Lage machen vor allem die Böden die Besonderheit dieses Gebietes aus. Im Norden bei Rechnitz herrschen auf kristallinem Untergrund tiefgründige, tonige Lehmböden und in höheren Lagen auch Tonschiefer-Verwitterungsböden vor. Hier werden ausgesprochen fruchtige und würzige Weißweine wie Welschriesling und Weißburgunder gekeltert.
Am Eisenberg findet man auf einem Grundstock von weißem Quarz und Verwitterungsgestein puren blauen und grünen Tonschiefer, der von Eisenerz-Adern durchzogen ist. Darauf liegt eine Lehmschicht, die am oberen Rand der Weinberge den Schiefer nur knapp bedeckt, weiter unten durch die Erosion aber mächtiger und tiefgründiger wird. Im Deutsch-Schützener Weingebirge sind die Böden generell fetter, tiefgründiger und weniger eisenhaltig als am Eisenberg. Hier dominieren Lehmböden mit sandigen und tonigen Anteilen. Die Weine werden dadurch etwas üppiger und vollmundiger als am Eisenberg oder Csaterberg, einer hochgelegenen Rotweininsel mitten im Wald.
Als ideale Rebsorte für diese Gebiete erwies sich der Blaufränkisch, der hier besonders mineralische, von intensiven Bodentönen geprägte Weine mit einzigartigem Charakter hervorbringt. Sie zeigen eine gute, vom kräftigen Gerbstoff und einer spürbaren Säure geprägte Struktur und profitieren von einigen Jahren Flaschenreife. Dann zählen sie zu den langlebigsten und spannendsten Rotweinen des Landes.
Uhudler: Rau aber herzlich
Ganz im Süden befindet sich der wohl idyllischste Teil des Gebietes: Rund um die strohgedeckten Keller im malerischen Weinort Heiligenbrunn hat der Uhudler seine Heimat: Der Wein aus nicht veredelten, so genannten „Direktträger-Reben“ durfte bis zum Jahr 1992 nur für den Hausgebrauch gekeltert werden, was wesentlich zur Legendenbildung um diesen eigenwilligen Rebensaft beigetragen hat. Inzwischen darf der Uhudler auch legal verkauft werden und erfreut seine Fans mit seinem unverwechselbaren Duft nach Waldbeeren und seinem rauen aber herzlichen Charakter.
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