Zierfandler (Spätrot)

Eine Rarität der Thermenregion ist die autochthone Sorte Zierfandler, die sich vom Roten Veltliner ableitet (der zweite Elternteil ist unbekannt, hat aber Ähnlichkeit mit Traminer). Das Synonym „Spätrot“ verweist auf die spät reifenden Trauben, die sich an der Sonnenseite rötlich färben.

Anbaufläche im Burgenland: 0,65 Hektar

Herkunft: vermutlich Thermenregion, Österreich

Abstammung: Natürliche Kreuzung aus Roter Veltliner und einer traminerähnlichen Sorte

Verbreitung: Diese autochthone Sorte ist eine Rarität der Thermenregion und ist fast nur dort vertreten. Die Anbaufläche ist stabil.

Wichtige ampelografische Merkmale:
Blatt: groß, kreisförmig, drei- bis fünflappig, Unterseite stark behaart
Traube: mittelgroß, sehr dichtbeerig, zylindrisch, geschultert, Beitraube selten; Beeren rundlich, rötlich gefärbt („Spätrot“)

Reifezeit: mittel – spät

Bedeutung, Ansprüche: In der Thermenregion werden Zierfandler (Spätrot) und Rotgipfler gerne auch als Spätrot-Rotgipfler ausgebaut, entweder zur Cuvée verschnitten oder schon als Mischsatz in einer Anlage ausgepflanzt. Im Weingarten benötigt Zierfandler die besten Lagen und fühlt sich auch auf seichtgründigen Böden wohl, ist winterfrostempfindlich, sehr botrytisanfällig, verträgt Trockenheit und kalkreichen Boden gut.

Wein: Die Weine zeichnen sich bei guter Reife der Trauben durch Extrakt, angenehme Säure und feine Blumigkeit aus. Beim Ausbau als TBA entsteht ein Honig-ähnliches Bukett, das auch von mineralischen Noten begleitet werden kann.