Grauburgunder (Pinot Gris, Ruländer)

Der Grauburgunder ist das „familiäre“ Bindeglied zwischen Pinot Noir (Blauer Burgunder) und Pinot Blanc (Weißburgunder) in der großen Burgundergruppe. Schon im 14. Jahrhundert wurde er von den Zisterziensermönchen aus seiner Heimat Burgund nach Österreich gebracht und weiterverbreitet.

Anbaufläche im Burgenland: 79,72 Hektar

Herkunft: vermutlich Frankreich. Der Graue Burgunder wurde wahrscheinlich schon im 13. oder 14. Jahrhundert von Zisterziensermönchen aus dem Burgund nach Österreich gebracht. Daher kommt auch das Synonym „Grauer Mönch“, welches heute nicht mehr verwendet wird. Nach Deutschland kam die Sorte aus dem Burgund oder der Champagne. 1711 wurde sie von einem Kaufmann namens Johann Seger Ruland aus Speyer (Pfalz) in einem aufgelassenen Weingarten gefunden. Von dort aus hat sie sich unter dem Namen Ruländer verbreitet.

Abstammung: Mutation der Sorte Blauer Burgunder

Verbreitung: Vorwiegend im nördlichen Burgenland und in der Steiermark verbreitet. Die Anbaufläche hat zwischen 1999 bis 2020 kontinuierlich abgenommen.

Wichtige ampelografische Merkmale:
Blatt: fünfeckig, drei- bis fünflappig, Stielbucht etwas überlappend
Traube: kleintraubig, dichtbeerig, zylindrisch, selten etwas geschultert, mit kleinen rundlichen Beeren mit grauroter, dünnschaliger Beerenhaut. Vor der Traubenreife ist die Sorte schwer vom Blauen Burgunder und Weißen Burgunder zu unterscheiden. Erst die Beerenfarbe und der Reifezeitpunkt ergeben Klarheit.

Reifezeit: früh bis mittel

Bedeutung, Ansprüche: Die Sorte erreicht hohen Zuckergehalt und ist daher für Spät- und Auslesen gut geeignet. Die Reben sind anspruchsvoll und bevorzugen warme Hanglagen mit tiefgründigen nährstoffreichen Böden mit guter Wasserversorgung.

Wein: Liefert milde Qualitäts- und Prädikatsweine mit delikatem, unaufdringlichen Sortenbukett von großer Beständigkeit. Bei sehr früher Lese werden die Weine leicht und spritzig. Da der Graue Burgunder sehr anfällig für Edelfäule (Befall von Botrytis cinerea nach der Traubenreife) ist, zeigt er oft ein kräftiges Aroma mit dem für Botrytis typischen Honigton. Als Altwein kann er hohe Qualität erreichen.