Es stürmt wieder in den burgenländischen Kellern…
Das warme Wetter der letzten Wochen hat uns einen frühen Start in die Weinlese besorgt. Mittlerweile duftet es aus vielen Kellern – die Gärung ist in vollem Gange und mit ihr die Zeit der Liebhaber eines wunderbaren, geschmacksintensiven Saisongetränk: dem STURM! Sturm wird im Spätsommer oder im frühen Herbst meist aus frühreifen Rebsorten wie Bouvier oder Müller Thurgau gekeltert (später natürlich auch aus Grüner Veltliner und Co). Er schmeckt fruchtintensiv mit einer schönen Balance aus Zucker und Säure und prickelt wunderbar herrlich. Ausgefallen geht es im Süden des Burgenlands um den Eisenberg zu, wo der Uhudlersturm beheimatet ist. Das meist pinke bis rote, nach Walderdbeeren duftende Getränk wird aus verschiedenen Sorten mit klingenden Namen wie Noah, Isabella oder Elvira verschnitten. Der Sturm ist eine Vorstufe zum Wein, bei dem die Hefe im Traubenmost noch bei der Arbeit ist und Zucker in Alkohol und CO2 umwandelt. Beim Gärprozess bildet sich laufend Kohlensäure, die die Hefezellen aufwirbelt. Dadurch erhält der Inhalt des Glases sein typisch trübes Erscheinungsbild. Das führt auch dazu, dass der Sturm einen sehr wechselhaften geschmacklichen Charakter hat. An einem Tag ist er noch süß und leicht, am nächsten ist er bereits trockener und kräftiger. Gemeinsam mit dem leichten Prickeln auf der Zunge macht dies den Sturm zu einem besonders spannenden Zeitgenossen. Allen Sturmvarianten ist eine verführerische, natürliche (und nur natürliche) Süße zu eigen. „Auch beim Sturm können sich die heimischen Konsumenten der Qualität und der Herkunft sicher sein, denn wo Sturm draufsteht, ist Österreich drin, das ist gesetzlich geregelt. Für die Herstellung von Sturm dürfen ausschließlich heimische Trauben verwendet werden. Somit ist der Sturm nicht nur ein wunderbares Getränk, sondern auch der allererste Vorbote des neuen Jahrganges,“ erklärt Andreas Liegenfeld, Weinbaupräsident des Burgenlandes. Sag niemals „Prost“! Authentisch und unkompliziert wie der Sturm ist, kommt er ins einfache Henkelglas, wobei sich mit der linken Hand und „Mahlzeit“ oder „Krixikraxi“ von der Ferne zugeprostet wird. Erst nachdem der junge Wein getauft wurde, also um Martini, wird zur rechten Hand gewechselt und mit „Prost“ angestoßen. Sturmflaschen sollten stehend gelagert und nicht ganz verschlossen werden, damit das Kohlendioxid entweichen kann und es bei längerer Lagerung zu keiner Explosion kommt. Ein Stück Alufolie zum Verschließen reicht vollkommen, um den Sturm an einem kühlen Ort ein paar Tage aufzubewahren. „Wer den Sturm authentisch genießen möchte, fährt am besten direkt in eines unserer Weinbaugebiete. Dort warten Weinfeste, Tage der offenen Kellertüren oder Heurigen und Buschenschanken darauf den Gästen den Sturm – am besten leicht gekühlt – zu servieren. Gemeinsam mit einer wunderbaren Brettljausen oder auch zum Sterz ein absoluter Hochgenuss“, so Christian Zechmeister, Geschäftsführer Wein Burgenland. Und hier hat das Burgenland auch einiges zu bieten – ein paar kleine Veranstaltungstipps der kommenden Wochen: 25. Oktober, Tag der offenen Kellertür, St. Georgen 19. September, Sturmparty, Pöttelsdorf 27.-29. September, Mörbischer Weinlesefest 28. September, Uhudler-Sturmfest In diesem Sinne – auf zum STURM. Mahlzeit.